Glas ist ein Werkstoff, der hauptsächlich aus Quarzsand besteht. Die dünnen Glasstäbe, die ich zum Perlenwickeln benutze, bekomme ich aus Glashütten und es gibt sie in den unterschiedlichsten Längen, Dicken und Farben.
Apropos Farbe: Durch Metalloxide bekommt das meist durchsichtige Glas erst seine Farbe, die man grob in die Kategorien transparent und opak einteilen kann. Besonders schön finde ich die Kombination aus transparenten und opaken Gläsern – viele Glasperlen bekommen z.B. durch einen transparenten Überzug eine tolle Tiefe!
Allerdings ist das Zusammenschmelzen unterschiedlicher Gläser und Glasfarben nicht gerade einfach, wie ich Ihnen gleich beschreiben werde. Die einfache Glaspele besteht aus der Schmelze eines durchgefärbten Glasstabes. Dabei wird die vordere Partie des Glasstabs in der offenen Flamme des böhmischen Lampenfeuers so erhitzt, dass sie zu fließen beginnt und formbar wird. Diese Schmelze wird um einen Stab „gewickelt“ und so lange langsam gedreht, bis eine runde Glasperle entsteht. Natürlich kann man auch andere Formen herstellen, solange das Glas heiß und formbar ist. Eine davon sehen Sie im Video – das Glas lässt sich mit Zangen und Spateln drücken und ziehen, wie man es möchte. Aus der Flamme herausgehoben erstarrt es in seiner Form. Nach 24 Stunden in denen die Glasperlen am Stab abkühlen, werden sie abgezogen und können verwendet werden.
Jedes Glas hat einen Ausdehnungskoeffizienten, der beschreibt, wie schnell sich das Glas beim Abkühlen zusammenzieht. Oft haben unterschiedliche Farben ein unterschiedliches Abkühlungsverhalten und es kommt zu Spannungen in der Glasperle. Das Ergebnis: Die Glasperle zerspringt.
Das Handwerk des Glasperlenwickelns ist umfangreich und voller Geheimnisse. In meinem Atelier in der Erlebnisausstellung können Sie diese ergründen und ich stehe Ihnen gern Rede und Antwort auf all Ihre Fragen!